Sonntag, 1.07.2018. Das Ende einer enttäuschenden Wurstwoche. 7 Tage, 5 Currywürste. Ich habe mir vorgenommen das Testen von Currywürsten in Zukunft mit Laufeinheiten zu verknüpfen. Für jede Currywurst muss ich einmal Joggen gehen. Ggf. könnte diese Maßnahme in Verbindung mit dem zu erwartenden Muskelkater meinen inflationären Umgang mit dem Medium Currywurst eindämen.
Beim Freibadbesuch entdeckte ich im hiesigen Kiosk eine Currywurst mit „angeblich“ selbst gekochter Currysauce. Ich schlug zu und bekam für ca. 6,50 Euro die Wurst mit Pommes Frites.
Erster Eindruck? Schwimmbadlike. Pappschalen mit Plastikpiker. Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so prall. Wurst sah weiß aus, die Pommes Frites dafür wie mit einem Pommesgewürzsalz verheiratet. Und das ganze unter blauem Himmel und Sommersonne bei annähernd 30 Grad°.
Wie hat’s geschmeckt? Die Wurst leider gar nicht; lauwarm, nicht wirklich angebraten, sondern hachzart gebräunt und im Geschmack 08/15. Die Currysauce wiederum schmeckte wirklich gut – eventuell wirklich selbst gekocht? Pulver war homöopathisch vorhanden und die Pommes Frites schmeckten mal gut, mal nicht. Es waren tatsächlich einige noch recht labbrich und wenig fertige Exemplare unter den Pommes Frites, so dass hier ein sehr heterogenes Bild der Sättigungsbeilage entstand. Die Location? Kiosk im Freibad halt.
Fazit? 11 (von 25) Punkte. Die Wurst ist nichts und Currysauce allein macht auch nicht glücklich. Wer im Freibad Hunger hat, sollte sich ne Brezel kaufen.
Eine recht nette Idee mal Currywürste zu testen. Hierzu einige Anmerkungen eines Currywurstfreundes aus Goslar am Harz, also Norddeutschland.
1. Beim Lesen der Bewertungen drängt sich der Eindruck auf, saß es eher um einen Bratwursttest geht. Sollte also besser Currybratwursttest heißen. Bei uns in Norddeutschland wird eine Currybratwurst nicht für voll genommen. Sie wird eher als Betrug am Kunden erachtet. Bei uns ist eine Currywurst rötlich, dick und länger als eine Bratwurst und wird meistens in der Fritteuse gegart. Eine der besten Currywürste ist die von VW. VW produziert wesentlich mehr Currywürste als Autos.
2. Bei den Testberichten fallen mehrfach abfällige Äußerungen über Currywürste im Harz auf. Da sich hier doch um eine Testserie handelt, sollten auch die Locations im Harz entsprechend dem angewendeten Schema bewertet werden.
3. Beim nächsten Besuch im Harz sollten wir mal einige Lokalitäten testen z.B. den Maltermeisterturm oder den Itschenkrug. Wir könnten aber auch die VW-Currywurst mal selber zubereiten. Man kann sie beim Edeka kaufen.
Weiterhin viel Spass beim Testen. Ich bin gespannt auf die nächsten Berichte.
Berthold Link
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Lieber Berthold,
vielen Dank für Dein Feedback. In der Tat ist für mich eine richtige Currywurst auf Bratwurstbasis (Vgl. https://wurstzeit.wordpress.com/2018/06/24/warum-eigentlich-currywurst/). Ist sozialisationsbedingt. Natürlich weiß ich, dass je nach „Gegend“ andere Würste und Zubereitungsarten zum Zuge kommen. Und ja es ist bisweilen despektierlich, wie über Bockwürste und Krakauer schreibe. 🙂 Darum nehme ich Deinen Vorschlag an mit Dir weitere harzer Currywürste zu probieren. Wer weiß, vielleicht komm ich noch auf den Geschmack? VW-Wurst sollten wir unbedingt gemeinsam zubereiten. 🙂
Liebe Grüße
Flo
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[…] Wie hat’s geschmeckt? Die Bratwurst war halbwegs gut gebraten, ein wenig länger hätte ihr sicher noch gut getan. Geschmacklich war die Wurst ok. Lediglich die Konsistenz war mir zu labbrich. Dies spricht bekanntlich für eine Sparwurst (wenig Fleisch, dafür mehr Fett oder Wasser im Brät). Schade. Die Currysauce schmeckte ganz ordentlich. Curryaroma kam gut durch, Tomate hielt sich zurück und eine leichte, nicht aufdringliche, Schärfe war zu schmecken. Kind 1 wollte die Wurst nach der Hälfte nicht aufessen, weil zu scharf. Currypulver war zu Dekozwecken auch auf der Sauce, geschmacklich jedoch ohne Belang. Die Pommes Frites, ordentlich mit irgendeinem Pommesgewürzsalz, schmeckten für ein Schwimmbad nicht schlecht. Dennoch war ihre Beschaffenheit irgendwie zu mehlig – Rot-Weiß tat ihnen ganz gut. Die Lokalität besaß den Charme eines klassischen Schwimmbadkiosks – viel nackte Haut und Kindergeschrei… 😉 Ist hier aber netter als im Mombacher Freibad. […]
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[…] Freibad MZ-Mombach […]
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[…] Eindruck? In der elterlichen Küche bereitet – wie einst versprochen – mein Vater eine regional typische Currywurst, den sogenannten Schichtpimmel von VW zu, […]
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