Es ist schon wieder einer dieser Freitage, die Tochter kommt mittags aus der Schule, ich unterbreche hierfür das Homeoffice. Sie hat noch eine Freundin dabei und wir stellen fest, dass wir Hunger haben. Ein Blick in den Kühlschrank – kalt erwischt. 😉 Zum Glück finde ich noch Maultaschen, zwei bereits gebratene Bratwürste vom Vortag. Die Würste sind aus dem Rewe, der Wurstwaren der Landmetzgerei Dobroschke aus Bingen-Dromersheim vertickt. Von der Metzgerei hatte ich in der Vergangenheit beruflich bereits ein paar mal ein Catering ausrichten lassen – war gut, also wird die Wurst auch gut sein, dachte im Supermarkt. Außerdem steht noch eine verloren aussehende kleine Plastikflasche von Hela in der Kühlschranktür. Kurze Klärung mit den Mädels – sie wollen zum Glück nur geschmelzte Maultaschen. Das ist gut denke ich mir, bleibt mehr von der Wurst für mich… 😉

Erster Eindruck? Die Bratwurst sieht noch brauchbar aus und die Maultaschen könnten knapp ausfallen, immerhin habe ich hier zwei hungrige Mädchen. Der Curryketchup ist angeblich eine Sonderedition, „tomatig“ und „curryig“. Bestimmt ausreichend für einen improvisierten Mittagssnack. Wir müssen auch unbedingt Musik hören. Ich hätte ja gerne die neue Platte der Aeronauten „Neun Extraleben“ gehört. Der Sänger Olifr M. Guz ist dieses Jahr gestorben, dennoch scheint es noch so viel unveröffentlichtes Material gegeben zu haben, dass die Band noch dieses Album raushauen konnte. Guz war echt ein schräger Musiker – die Nachwelt wird ihn sicherlich sehr vermissen. Die Kinder wollen lieber Bullekasten hören:
Auch gute Musik…
Wie hat’s geschmeckt? Die Bratwurst schmeckt auch aufgewärmt noch ein mal sehr gut. Etwas salzig zwar, aber ich mag das. Da ich ja heute mein eigener Imbissmann bin, schneide ich mir die Bratwurst in mundgerechte Scheiben und stelle ein weiteres mal fest, dass das eigentlich gar nicht so schwer ist, wenn man mit einem Messer umgehen kann und dabei normal begabt ist. Es gibt ja immer mal wieder Überraschungen in die eine oder andere Richtung.
Die Currysauce oder vielmehr der Curryketchup. Schmeckt eindeutig nach Hela. Vielleicht ist diese Variante ein bisschen weniger süß als die Standardvariante. Ich möchte ehrlich gesagt überhaupt nicht wissen, wie viel des feinsten Industriezuckers in diesem Produkt enthalten ist. Geschmacklich kann ich leider nicht herausstellend unterstreichen, dass hier ein besonders tomatiger Geschmack vorliegt. Keine Ahnung. Ebenso verhält es sich mit dem Zusatz „Fruchtig-Pikant“ – kann ich ebenfalls nicht bestätigen. Vermutlich sollte man mal ein Tasting durch die Hela-Familie machen. Also wer Lust hat.

Die Beilage fällt heute mit den angeschmelzten Maultaschen wieder üppig aus – zumindest was den Fett- und Butter- und Gedöns-Inhalt angeht. Die Kombi habe ich ja nun schon mehrmals getestet (z.B. bei der Wurst von Curry-Kult) und muss auch heute wieder feststellen, das passt richtig gut zusammen. Leider haben die Mädels einen dermaßen großen Appetit, dass für mich kein Nachschlag drinnen ist.
Lokation? Mal ehrlich – wer is(s)t nicht gerne in der eigenen Wurstküche? Musik nach Wahl, einen Espresso aus der eigenen Maschine mit den eigenen Bohnen nach der Assischale. Gut – einziger wehrmutstropfen sind die kleckernden und lauten Mädels. Aber da denke ich immer, dass sich das auch noch irgendwie rauswächst… 😉

Fazit? Dobroschkes Bratwurst (vom Rewe) ist wirklich gut. Die kann ich nur empfehlen. Wer es also nicht zum Metzger seines Vertrauens geschafft hat, sollte mal einen Blick in die Ecke mit den regionalen Produkten werfen. Hela ist Hela und bleibt Hela und in Butter geschmelzte Maultaschen bleiben sau-köstlich. Also einfach mal improvisieren… 😉
Wo?