Wurst- und Durstgeschichten #06 – Die Plastikchallenge

Eigentlich will der Hanswurst nur seine Ruhe haben. Nicht, dass es davon Dank der Pandemie nicht bereits genug gäbe. Das stimmt. Aber als der Hape dem Hanswurst vorschlägt, der verordneten Untätigkeit etwas entgegen zu setzen, kommt der Hanswurst mit seinen Ausflüchten nicht sehr weit. Also muss eine Idee her. Nach dem 6ten Bier treibt den Hape und den Hanswurst dann aber der Hunger ideenlos zum Schorsch am Imbiss ums Eck.

Beim Mümmeln der Currywurst mit Fritten tönt der Hape nochmals von einer Betätigung gegen die chronische Unterbetätigung. Dem Hanswurst ist das schon wieder suspekt. Der Hape meint, er sei der größte Langweiler hier weit und breit. Würde jemand die Langeweile erfinden müssen, dann wär’s definitiv der Hanswurst.

Da mischt sich der Schorsch ein und meint, die beiden sollten eine Challenge starten. Der Hanswurst fragt, was das sei. Na eine Quest. Eine Herausforderung eben. Hä? Ein Wettkampf. Gegen wen? Gegen sich selbst. Gegen das Universum. Cool. Und was genau?

Der Schorsch erinnert an das Gespräch über die Pommespieker. Er hat da noch länger drüber nachdenken müssen. Es muss doch möglich sein, plastikfrei zu leben. Der Hape und der Hanswurst schauen nicht unbedingt sehr aufgeweckt aus. Zumindest könnte man einen Anfang machen, indem man beim Einkaufen weitestgehend auf Plastik verzichten könnte. Hm.

Das klingt nach einer Challenge und beim 9ten Bier als die absolute Idee, dem Pandemietrott trotzen zu können. Am liebsten hätten sie das mit einem Besuch in der Kneipe ums Eck gerne besiegelt. Aber die hat ja zu. Also schenkt der Schorsch noch ein-zwei Kurze, stilvoll im Plastikbecher, ein.

Sie einigen sich auf eine Dauer von einer Woche. Beim ersten Einkauf fällt dem Hanswurst auf, wie schwierig das ist. Nahezu alles ist in Plastik eingepackt. Sogar Nudelverpackungen aus Papier haben meist ein Sichtfeld aus Plastik. Mehlverpackungen kommen ohne Plastik aus. Aber der Hanswurst will deswegen nicht selbst Nudeln machen. Der Aufwand ist zu groß – außerdem kann er sowas gar nicht.

Plastkfreie Verpackungen. Obst und Gemüse – Fehlanzeige. Käse und Wurst in der Kühltheke. Tetrapacks. Der Hape meint sogar, dass Milch und Joghurt in Flaschen und Gläsern noch eine viel größere Umweltsauerei sein, als ihre Plastikpendents. Warum? Na weil, das Glas viel mehr wiegt. Also steigen die Transportkosten, weil man soll ja nicht annehmen, dass irgendwas regional sei – und somit eben auch die negative Ökobilanz. Ach krass. Also trinken die beiden mehr Bier. Das gibt es zumest in Flaschen, sogar von der örtlichen Brauerei. Auch Wein vom hiesigen Winzer. Und wer kennt es nicht das alt-ehrwürdige Sprichwort, dass 7 Bier eine Mahlzeit ersetzen würden. Geht also. Und der Schorsch hat ja auch schon auf nachhaltige Verpackungen gewechselt.

Irgendwann, vermutlich beim 42ten Bier bekommt der Hape Lust auf Tiere und so beschließt er mit dem Hanswurst in den Zoo zu gehen. Das soll jetzt ja auch wieder möglich sein. 🙂

gelesen von Jaqueline (Audio Voice Recorder Pro)

2 Kommentare

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